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Airedale-Terrier Anton * 22.05.1999 + ??? |
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Anton klettert für sein Leben gerne und tobt wie jeder andere Hund auch viel umher. Der Winter 2005 war recht schneereich. Und das liebt ein Airedale. Als Otterhund gezüchtet, verträgt er Wasser und Kälte sehr gut. Vor Anton ist kein Fußball sicher. Liegt einer irgendwo herrenlos herum, hat er ihn sofort und trägt ihn nach Hause. Antons Markenzeichen sind die stehenden Ohren und der Ringelschwanz. "Laut Zuchtbuch sollte er eigentlich Schlappohren haben.
Bis zu einem Jahr hatte er die auch.
Aus einem Buch: Airedales sind freundlich und treu und geben ausgezeichnete Haushunde ab,
Wir hatten schon immer einen Hund, Als Kinder bekamen wir 1948 einen Mischlingswelpen über den Zaun gereicht. Schwer erziehbar. Nicht etwa, weil er zu dumm war. Nein, die Dummen waren wir: Wir waren 3 Jungen (4, 8 und 10 J) ohne Vater. Vater war in russischer Gefangenschaft und später in Bautzen, und Mutter arbeitete im Berliner Fortschrittwerk den ganzen Tag als Näherin. Wir waren mit dem Hund fast immer alleine. Jeder "erzog" ihn, wie er es für richtig hielt. Der Hund aber machte immer was er wollte. Er war der eigentliche Chef. Aber er war auch ein gutmütiger Chef und hieß Arco. Arco endete tragisch unter einem Auto, obgleich es zu dieser Zeit kaum welche gab. Schuld war die mangelhafte Kenntnis über das richtige Verhalten von Mensch und Tier im Straßenverkehr: Der Hund stand auf der Straße und auf jeder Seite stand einer von uns Kindern. Ein Auto kam und jeder rief den Hund zu sich - Das Ende war tragisch! Dann gab es wohl ein Jahrzehnt lang nur Katzen, bis ein kleiner Mischling über den Gartenzaun gereicht wurde. Der wuchs friedlich zusammen mit den Katzen auf. Die duldeten ihn sogar. Das nennt man wohl Welpenschutz. Den gibt es offenbar auch bei Katzen. Als er größer wurde, trug er die Katzen schon mal durch den Garten, jedenfalls die Katzenkinder, von denen es immer reichlich gab. Als es immer mehr wurden, behielten wir nur noch 2 Kater und eine Katze, so daß sich die Nachkommenschaft in Grenzen hielt. Wir hatten 10 Hühner, die zur Ernährung der 5-köpfigen Familie (Oma, Mama und 3 Söhne) durch Eierlegen beitrugen. Der Hund bewachte die Hühner genauestens,
bis eines Tages nach einem großen Gegacker im Garten jede Menge Federn neben einem gerupften
toten Huhn gefunden wurden.
10 Hühner liefen trotzdem noch im Garten umher. Um Gottes willen, was war da geschehen!? Halb so schlimm. Es war "nur" ein Huhn vom Nachbar.
Jahre später hatten wir eine Afghanin namens Larissa Larissa durfte auf der Straße niemals von der Leine gelassen werden. Dann hatte sie in kürzester Zeit Rehe oder Hasen aufgespürt und blieb lange Zeit verschwunden. Wenn sie heiß war winselte sie, bis sie ausnahmsweise zu Frauchen mit ins Bett durfte. Larissa starb 12jährig an einem bösartigen Tumor und wurde auf dem Grundstück unter großer Anteilnahme beigesetzt. Wir hatten Hunde, solange ich denken kann. Und sie waren immer treue Begleiter, obwohl es damals noch keine 16 Hundeverordnungen in Deutschland gab. Nach dem Tod der Afghanin gab es einige "hundefreie" Jahre. Aber das Verlangen nach einem neuen Begleiter war nie eingeschlafen. 1993 sollte in Potsdam ein Hotelneubau abgenommen werden. Ein Architekt aus Braunschweig hatte einen Airdale-Terrier bei sich, in den wir uns sofort verliebten. Da wir aber beide ganztags berufstätig waren, würde daraus wohl sobald nichts werden. Das Leben ging also zunächst ohne Hund weiter. Anfang 1999 erhielten wir einen Anruf aus Hamburg, wie Frauchen meinte. Aufgeregt fragte sie mich am Abend, ob ich mich mit einem Airedale anfreunden könnte. Der Mann am Telefon würde uns einen schenken. Lediglich die Kosten der Welpnerei müßten wir übernehmen. Seine Kessi hatte 11 Welpen geworfen. Frauchen wollte unbedingt wieder eine Hündin haben. Aber dieser Wurf bestand nur aus Rüden und zwar 11 an der Zahl, eine ganze Fußballmannschaft also! Auf meine Frage, wer der Anrufer aus Hamburg sei, konnte Frauchen keine Erklärung geben. Na, dann suche doch einfach einmal die Telefonnummer hervor, und wir rufen zurück. Die Vorwahlnummer war aber nicht 040, wie das für Hamburg üblich ist. Das mit Hamburg konnte gar nicht stimmen. Mir kam aber die Vorwahl bekannt vor, denn mein Chef in Braunschweig hatte eine ähnliche Vorwahl. Nach dem Anruf stellte sich tatsächlich heraus, es war ein Dorf in unmittelbarer Nachbarschaft von Braunschweig. Und es war der Architekt von einer Hotelabnahme 1993 in Potsdam. Nun dämmerte es. Und nun kam noch ein Zufall ins Spiel: In einigen Wochen sollte ein Betriebsausflug von Berlin zum Hauptsitz der Firma nach Braunschweig gemacht werden. Und so verabredeten wir, daß wir am Abend nach dem Ausflug nicht mit den anderen zurückfahren, sondern uns die Welpen ansehen wollten. Wir wurden mit dem Auto abgeholt und blieben über Nacht bei Herrchen und Frauchen der 12 Airedales. Am nächsten Tag war dann die Welpenschau. Es kamen noch andere Interessenten. Ein älteres Ehepaar wollte einen Rentnerhund. Fragend sah ich Frauchen an: "Was ist denn das, ein Rentnerhund?" Na, ein ganz ruhiger, sagte sie gelassen. Eben einer für alte Leute. Na ja, ich war ja auch schon gerade mal über 60. Aber einen Rentnerhund wollte ich trptzdem unter keinen Umständen haben. Ich wollte einen richtigen Hund! Dieser Vorfall war prägend für mich! Und wir suchten nun nach einem Welpen, der sehr lebhaft und nicht ruhig war. Einer tobte ständig mit einem Handfeger herum und war sehr agil. Auch biß er die anderen ständig weg. Den nehmen wir! Und den haben wir auch heute noch. Dafür gab es aber bald keinen brauchbaren Besen mehr im Haus, denn er hatte sie zum Fressen gern! Es war sicher keine falsche Entscheidung, aber vorschnell war sie allemal. So sind wir wieder auf den nächsten Hund gekommen. Nun haben wir nacheinander jeder den ganzen Jahresurlaub genommen, um den Welpen einzugewöhnen und zu erziehen.
gab es noch den alten Zwinger von Larissa. Ein große Hütte stand auch noch. Sie war allerdings morsch und fiel bereits nach dem ersten
Hammerschlag in sich zusammen. Und so wurde aus vorhandenem Material eine massive Hütte mit gedämmten Dach und wärmeisoliertem
Fußboden mit viel Liebe neu errichtet. Natürlich nicht mit Fußbodenheizung! Anton (er ist ein alpha-Rüde) sollte nun in den folgenden 2 1/2
Monaten an die Hütte und an den Zwinger gewöhnt werden. Irgendwann war der "Jahresurlaub" zu Ende und wir mußten wieder zur Arbeit. Nun kam die Stunde der Wahrheit. Ein Glück, dachte ich, das ist geschafft. Schnell ins Haus, anziehen und ab zum Bahnhof. Die Zeit war schon knapp. Als ich die Tür öffnete und aus dem Haus treten wollte, stand Anton freudig wedelnd vor mir. Ich dachte, mich trifft der Schlag! Nun klemmte ich mir den Welpen unter den Arm und hetzte in Richtung Zwinger. Ich Trottel, dachte ich, habe vergessen den Zwinger zuzumachen. Irrtum, der war fest verschlossen. Wie aber war der kleine Kerl herausgekommen? Ich hatte wohl die neue Tür zum Zwinger nicht hoch genug gemacht, so daß er darüber klettern konnte. Ich konnte es kaum glauben. Mir blieb nichts anderes übrig, der Hund mußte vorerst in der Wohnung bleiben. Frauchen, die als zuerst nach Hause kommt, wird aus dem Staunen nicht mehr heraus kommen.
Ergebnis: Zug verpaßt, eine Stunde zu spät zur Arbeit gekommen, Gelächter der Kollegen anhören, beim Chef entschuldigen und das mitleidvolle Grinsen ertragen!
Morgen bitte pünktlich! Spät komme ich nach Hause. Schnell etwas gegessen und dann sofort in die kleine Werkstatt im Keller und die zu kleine Zwingertür umbauen.
Dann kommt die Hiobsbotschaft:
Zum Glück war nicht alles angefressen, nur zwei Möbelfüße. Später kamen noch die Fransen vom neuen Teppich aus der Türkei dazu. Die hat Frauchen sofort ersetzt. Am nächsten Morgen nehme ich mir mehr Zeit, schaffe vorher den Futternapf in den Zwinger und hole erst dann den Hund, der schon längst weiß, was für ein schönes Spiel nun wieder beginnt. Ich bin mir ganz sicher: Diesmal büxt er mir nicht aus. Und über die umgebaute Tür kommt er auch nicht mehr drüber weg. Die ist jetzt hoch genug. Beruhigt verschwinde ich im Haus. Als ich aus dem Haus treten will, begrüßt mich wieder freudig mein Hund. Und irgendwie sieht er richtig stolz aus. Siehst du, ich habe es wieder geschafft. Er freud sich, mir das zeigen zu können und wedelt mit dem Schweif. Ich bin total geklatscht. Und nun muß ich ihn dafür auch noch loben, denn er hält das ja wohl für ein Spiel, in dem er bereits die zweite Runde gewonnen hat. Das spornt doch an! Es fiel mir nicht leicht, ihn nun auch noch zu streicheln. Aber im Hundebuch steht doch: "Der Hund ist nur so gut wie sein Herrchen!" Und wieder kam ich zu spät zur Arbeit nach Berlin, und meine Kollegen fragten grinsend, wie weit ich mit der Erziehung gekommen bin. Ich durfte zwei Stunden nacharbeiten. Wer den Schaden hat, spottet jeder Beschreibung, ruft mir noch einer nach. Der Gedanke an den "Rentnerhund" kommt mir wieder. Am Abend darf ich dann zu Hause wieder ermitteln, wie Anton der neuerliche Ausbruch aus dem Zwinger gelungen war.
Unglaublich, er hat mit seinen "Milchzähnen" den
Drahtzaun durchgebissen. Jedenfalls sah es zunächst so aus. Aber diesmal gab es kein Loch im
Zaun. Auch war er an keiner Stelle untergraben. Also, Hund wieder rein und aus der Deckung abwarten, was geschieht.
Und dann traute ich meinen Augen nicht. Er
steckte eine Pfote zwischen die übereinander liegenden Maschendrahtenden, zog sie auseinander,
steckte den Kopf dazwischen und wurstelte sich fast einen Meter
durch beide Zaunteile vor bis zu dem alten Loch.
Und draußen war. Weil ich nie der Gewinner war, spielte ich nicht mehr mit. Oder bin ich nur ein schlechter Verlierer? Damit beendete ich das Spiel mit dem Zwinger ein für alle mal. Anton blieb fortan in der Wohnung. Die Hütte liebte er sowieso nicht und transportabel ist sie wegen der massiven Bauweise auch nicht. Und sogar der Standort ist falsch. Der Hund will das Grundstück bewachen. Das kann er nicht von hinten aus der Gartenecke. Außerdem ist der Zwinger dicht mit Efeu bewachsen, so daß er noch nicht einmal Sicht zur Straße hatte. Ich habe lange gebraucht, um das einzusehen. Man wird halt alt wie ein Haus und lernt doch nie aus! |
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Wie kriege ich bloß |
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Dieser Zaun war für mich natürlich überhaupt kein Hindernis. Bald ließ Herrchen sich eine echte Gemeinheit einfallen. Er spannte eine 1 cm breites weißes Band kurz vor dem Gartenzaun um mein ganzes Revier. Als ich überprüfen wollte, was das ist, bekam ich einen kräftigen Schlag von diesem Band auf meine Nase. Es blitzte und tat richtig weh! Das habe ich nie mehr vergessen. Trotzdem habe ich es einige Wochen später noch einmal versucht. Das gleiche fürchterliche Erlebnis. Nun gehe ich da ganz bestimmt niemals wieder ran. Großes Hunde-Ehrenwort!
Guter deutsch in die Verordnung von Hamburg sieht so aus: "Damit Ihr trotzdem Hund unangeleint toben kann ... "
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