Kohlmeisen im alten Starenkasten |
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Im April 2007 baute ein Kohlmeisenpärchen in diesem uralten schönen Nistkasten ein NestEines Morgens gab es auf dem Balkon ein großes Geschrei. Dadurch aufmerksam geworden, schauten wir nach dem Rechten und stellten fest, daß zwei Stare das gerade fertiggestellte Kohlmeisennest ausräumten. Einer saß draußen vor dem Nistkasten und feuerte den anderen regelrecht an. Und aus dem Flugloch flog das Nistmaterial und das Moos im hohen Bogen heraus. Der Balkon sah entsprechend aus. Nach etwa 10 Minuten verschwanden die Banausen. Ich dachte eigentlich, sie wollten im Kasten brüten, aber sie hauten ab und ließen sich, jedenfalls vorerst, nicht wieder sehen. Ich steckte das herausgeschmissene Nistmaterial wieder in den Kasten und hoffte, die Meisen würden zurück kommen. Am nächsten Tag waren die Stare wieder da und räumten den Nistkasten mit der gleichen Begleitmusik wie am Vortage erneut aus. Und ich räumte wieder alles ein. Trotzdem legten die Kohlmeisen 10 Eier in das unordentliche Nest und fingen an zu brüten. Kohlmeise beim Sammeln von Moos Am 25. April 2007 lagen dann in diesem Nistkasten 10 Eier der Kohlmeisen. |
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Bis auf einen Piepmatz waren alle jungen Kohlmeisen schon ausgeflogen. Der kleine Angsthase flog erst Stunden später aus. Von den ursprünglich 10 Küken lagen 2 untergewühlt tot im Nest. Obwohl der Nistkasten sehr viel Platz bot, hielten sich die Jungen immer nur in der Nestmulde auf. Dabei wurden die Schwächsten vermutlich erdrückt oder sind verhungert, weil sie nicht an das Futter heran kamen. |
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Ein Jahr später, im Jahr 2008,
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Am 07. Mai gab es einen räuberischen Besuch vom Buntspecht:
Plötzlich sagte Edel: "Da war er schon wieder!" Sie hatte ihn nur noch abfliegen gesehen. Zum Fotoalbum mit 20 BildernDas nächste Foto machte ich nach dem EssenEs war diese Kohlmeise. Sie saß lange mit dem Futter im Schnabel auf der Stange. Aber sie fütterte nicht. Wenn ich mir das Bild anschaue, sieht sie etwas komisch aus, traurig oder unschlüssig. Ich weiß nicht wie ich es deuten oder beschreiben soll. Irgendwann flog sie mit dem Futter wieder weg und kam nie wieder. Ich saß noch eine ganze Weile und wartete mit dem Fotoapparat im Anschlag, um vielleicht doch noch ein Foto machen zu können. Aber es war still geworden im und auch am Kasten. Die Kohlmeisen kamen nicht mehr und auch der Buntspecht ließ sich nicht mehr sehen.Und so entschloß ich mich, den Kasten kurz abzuhängen, das Dach hochzuklappen und ein Foto von den Küken zu machen. Nur, der Kasten war leer! Kein Kücken war mehr im Kasten. Deshalb also ließ die Kohlmeise den Kopf so hängen! Sie war tatsächlich traurig, bis ins Mark erschüttert. Von einer Minute auf die andere hatte sie alle ihre Kinder verloren, gekidnappt von einem Buntspecht!
Und nun begriff ich auch, warum die Meise nicht mehr fütterte. Sie trauerte wohl tatsächlich. Der Buntspecht hatte alle Küken aus dem Nest geholt! Das Einflugloch war groß genug für den Specht. Wie naiv von mir zu glauben, er würde erst hämmern müssen. Er hatte ganze Arbeit geleistet. Der Buntspecht hatte nur etwa 50 Meter weiter in einer Birke im Steenmoor seine Höhle. Er hatte einige Tage zuvor seine Partnerin verloren. Nun hoffte ich, daß die Katastrophe der Kohlmeisen wenigstens die Küken des Buntspechtes retten würde. Aber weit gefehlt. Die Küken des Buntspechtes waren verhungert. Stare hatten versucht, die toten Körper aus der Nisthöhle zu werfen. Ein Küken lag auf dem Waldboden und ein anderes hing aus dem Flugloch heraus. Schmeißfliegen als Totengräber hatten bereits ihre Arbeit aufgenommen. Mal sehen, wie es 2009 wird. Der schöne alte Nistkasten aus Vollholz könnte wohl eine Menge erzählenBis er in einem heftigen Schneesturm im Winter 2005 im Schloßpark Sanssouci von einer alten Efeu umrankten Eiche stürzte, hatte er dort vielleicht schon mehrere Jahrzehnte gehangen und war Kinderstube für viele Bruten gewesen. Und nun lag er ohne Dach und stark beschädigt am Fuße dieses alten Baumes. Ich ging nach Hause, holte mein Fahrrad und transportierte ihn zunächst in den Keller, wo ich ihn notdürftig reparierete. Er bekam ein neues Dach aus dem Rest einer dicken alten Bohle und ein Stück Gummi, mit kleinen Nägeln befestigt, diente als Scharnier. Beim Umzug nach Hamburg hätte ich ihn fast vergessen. Der neue Vermieter fand den Kasten zwar schön, wollte ihn aber nicht auf dem Balkon haben, wegen der Löcher in der Hauswand, wie er sagte. Zum Glück fand sich aber noch ein altes verdübeltes Loch in genau der richtigen Höhe (ich habe ein ganz klein wenig nachgeholfen!). Und dort hängt der Kasten nun hoffentlich noch viele Jahre. Meisen und Stare werden an der geräumigen Nisthilfe ihre helle Freude haben. Warum dieses Foto so benebelt aussieht, ist auf meiner Nistkastenseite beschrieben. 2009 brüten Stare im alten Nistkasten. Sie füttern seit ungefähr 8 Tagen 5 Küken. Heute (07.05.2009) war der Specht vom Steenmoor hier. Die Amsel, die über uns im Blumenkasten auf dem Balkon brütet, schlug Alarm. Ich ging neugierig zum Balkon - und da haute er ab. 2010Bis etwa Mitte Mai tat sich im alten Starenkasten nichts. Nur eine Amsel brütete zwei Mal auf dem Balkon, leider erfolglos. In der ersten Brut wurden die Kinder gekidnappt. In der zweiten Brut wurden schon die Eier geklaut. Dann hatte die Amsel die Schnauze (Schnabel) voll. Edel meinte am alten Starenkasten einen abfliegenden Vogel gesehen zu haben. Ich sah im Nistkasten nach und siehe da, es waren drei Eier im Nest. Am nächsten und übernächsten Tag kam kein Ei mehr dazu. Wir glaubten schon, daß es wieder nichts wird. Einige Tage später lagen aber dann 7 Eier im Nest. Und wir wußten noch immer nicht, wer darin brütet, denn die Eier hatten kein uns bekanntes Muster. Dann mutmaßten wir, es könnte ein Kleiber gewesen sein, den Edel gesehen hatte. Aber der hätte wohl das zu große Einflugloch verklebt und auf seine Größe angepaßt. So legte ich mich einfach auf die Lauer, nahm mir die Zeitung und las. Und so entkam der Vogel wieder unerkannt. Als die ersten Jungen geschlüpft waren, fingen die Altvögel an zu füttern. Leider in großen Abständen. Und dann endlich. Vogel erkannt: Kohlmeisen. Die Eier sahen auf den ersten Blick ziemlich ähnlich aus. So kann man sich irren. Aber wenn man genau hinschaut, sind die Eier doch unterschiedlich. 2009 war die bunte Sprenkelung gleichmäßig über das ganze Ei verteilt. 2010 waren die bräunlichen Punkte ringförmig auf nur einer Seite vorhanden.
Schöne Meisenseite bei boehmel.de mit tollen Videos: |
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2012Der schöne alte Nistkasten war wegen der Größe seines Flugloches für Meisen nicht spechtsicher. Diese Buntspechtin war den ganzen Winter zu Besuch auf dem Balkon und kannte den Meisenkasten genau. Ich habe ihn deshalb im letzten Winter ein wenig angepaßt, das Flugloch verkleinert und eine Sitzstange angebaut. Den ganzen Winter über nächtigte regelmäßig eine Kohlmeise im Kasten. Etwa Mitte März war zum ersten Mal etwas Moos im Kasten. Am 27. März ging es dann richtig los. Zeitweilig trugen beide Kohlmeisen ununterbrochen Nistmaterial ein. Der Balkon sah entsprechend aus! Ein Foto gelang mir nur, wenn sie lange Grasstängel mit anschleppten, die sie nicht durch das Flugloch bekamen (siehe auch Blaumeisen im Baumläuferkasten!). Dann pausierten sie kurz auf dem Balkongeländer und nahmen einen neuen Anlauf, der wieder vergeblich war. Schließlich warfen sie das Material einfach hin.
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Sehr interessant, wo Kohlmeisen ihre Nester bauen. |
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Mai 2014Auf dem Ohlsdsorfer Friedhof hing jahrelang an einer Birke ein Betonnistkasten, der vom Specht geknackt war. Natürlich ging da kein Vogel mehr rein. Schade. Eines Tages war der Kasten weg. Abgestürzt? Ja! Er lag tatsächlich unten im Gebüsch, und ich nahm ihn mit. Ich reparierte den Spechtschaden einfach mit einem Stückchen Dachpappe und hängte ihn in Tonndorf an einer Espe wieder auf, wo er noch am gleichen Tag von Meisen angenommen wurde. Ein paar Wochen später stellte ich entsetzt fest, daß der Kasten erneut von einem Specht heimgesucht worden war. Also holte ich die Leiter und nahm den Kasten ab: Der Räuber hatte aber nicht alle Meisen erreichen können. Glück hatten die trotzdem nicht, weil die Altvögel nun das Nest nicht mehr betreuten. Sie sind verdurstet! Nun hängt der Kasten wieder an der gleichen Stelle, aber jetzt ist er komplett mit Dachpappe eingewickelt. |
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