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Bussard gegen Teichhuhn 1:0 | ||
Der Jenfelder Moorsee am 31. Januar 2009 |
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Beim Spaziergang um den See sah ich am Vormittag diesen Bussard im Baum sitzenAm See gibt es nur noch vereinzelt offene Stellen in Ufernähe. Alles andere, mal abgesehen vom Abfluß des Sees, ist schon seit mehreren Wochen zugefroren. Alle Wasservögel haben längst das Weite gesucht. Nur ein halbes Dutzend Teichhühnchen ist geblieben. Die finden auch im Gebüsch am Ufer noch Nahrung. Auf diese Teichhühner hatte der Bussard wohl ein Auge geworfen. Im dichten Gestrüpp waren sie aber vor ihm relativ sicher, wie gesagt, relativ. Offensichtlich hatte der Bussard den ganzen Tag über geduldig auf seine Chance gewartetAls ich am Nachmittag wieder mit Toby um den See marschierte, gab es plötzlich einen ziemlichen Lärm. Drei Krähen verfolgten kreischend einen Greifvogel, der mit einer Krähe in den Fängen im dichten Gestrüpp vor einem Gartenzaun landete oder anders gesagt notlandete. Er kam wohl mit seinem Opfer nicht schnell genug weg. Während der Bussard versuchte, mit seiner Beute den Zaun zu erklettern, kramte ich meinen Fotoapparat unter der dicken Winterjacke hervor. Bevor ich soweit war, war er aber schon mit der Krähe über den Zaun gekommen und saß nun sicher auf seiner Beute hinter dem Zaun in einem Kleingarten am See. Die Krähen attackierten ihn weiter, so daß er wohl genervt seine Beute liegen ließ und davonflog. Ich kämpfte mich durch das Gebüsch an den Zaun heran und sah, daß seine Beute eben keine Krähe war, sondern ein Teichhuhn. Ich hatte mich schon gewundert, daß er eine Krähe geschlagen hat. Krähen sind hoch intelligent und äußerst vorsichtig. Ein Bussard erwischt höchstens eine kranke oder geschwächte Krähe. Diese Krähe war also ein Teichhuhn, welches ich über den Zaun hinweg fotografierte. Neugierig, wie ich nun einmal bin, ging ich am nächsten Morgen wieder zu dieser Stelle. Und siehe da, vom Teichhuhn lagen nur noch die Federn da. Nur noch Federn und sonst gar nichts! Hätte er seine Beute rechtzeitig in Sicherheit bringen können, wäre er vielleicht bis zum Steenmoor geflogen. Dort liegen inzwischen viele Federn von Tauben und ein Gerippe mit beiden Flügeln einer Lachmöwe. Das Steenmoor scheint ein beliebter Freßplatz für einen Greif zu sein. Vielleicht ist es dieser Bussard? Am Jenfelder See gab es zwei große Bäume mit je einem Greifvogelhorst. Der eine Baum vor dem Wohnhaus Kühnstraße 58 wurde im Januar 2009 gefällt. Auf dem anderen Baum ist der Horst spurlos verschwunden. Wer macht denn so etwas??? Taubenzüchter hatten früher so was drauf, um ihre Tauben zu schützen. Woanders geht es noch viel schlimmer zu: Teichhuhn im Sommer 2007 am Ufer eines anderen Sees Freitag, der 13. Februar 2009 am Jenfelder Moorsee:
Da ist er wieder, der Bussard. Zunächst saß er in Ufernähe, flog dann aber auf die Insel, von wo aus er einen hervorragenden Überblick über den ganzen See hat und nicht durch Fußgänger auf dem Uferweg gestört wird. Der See ist wieder vollständig zugefroren. Der Winter hat ihn voll im Griff. Für den Bussard ist der Tisch nun auch nicht mehr so reichlich gedeckt, denn die meisten Wasservögel sind verschwunden. Nur eine kleine Gruppe Stockenten ist geblieben. Die sind aber für den Bussard wohl etwas zu groß. Und Teichhühner sieht man kaum noch. Nun wartet er im Schnee auf eine neue Chance. |