Mega-Bus-STAU
auf der Umleitstrecke Maulbeerallee vor dem Schloß Sanssouci
Potsdam war am Tag der Einheit dicht.
Die verbliebene Umleitstrecke über die Maulbeerallee am Schloß Sanssouci wurde trotz Parkverbot vollständig mit Bussen zugeparkt.
Durch dieses Nadelöhr mußten nun auch die Kirschbaum-Pflanzer! Die Stadt hatte wie immer g u t vorausgedacht,
das war schon so zur Schlössernacht!
Gutsherrenmanieren:
Ein erster “Eingeladener” kommt. Er war offenbar ein wenig gehbehindert oder schlecht zu Fuß und wurde so weit wie irgend möglich gebracht, hier bis auf den Bürgersteig. Wegen der Treppe
ging es leider nicht noch weiter. Anschließend wurde in der unübersichtlichen Kurve gewendet. Nur ein einziger Bus mußte deshalb anhalten. Und die paar Fußgänger, die über die Straße um das Herrenauto herumlaufen durften, zählen wir sowieso nicht mit

Um 11 Uhr tat sich noch wenig.
Lediglich große schwarze Vögel versteckten unbemerkt irgend etwas, hoffentlich ungefährliches. Später kam eine Abordnung Gärtner der Schlösserstiftung und schaute noch ein letztes mal nach dem Rechten.
Am “Altkanzlerkirschbaum” stand auffällig eine dunkle offenbar alte Gießkanne, während alle anderen offensichtlich direkt aus dem
Baumark gekommen waren. Auf meinen Einwand, ihr wollt doch nicht etwa dem Altkanzler Kohl die häßlichste Kanne aus eurem
Bestand geben, wurde diese doch tatsächlich, wenn auch murrend, ausgetauscht. Die Gärtnerinnen waren aber durchaus einsichtig, wenn auch nicht gerade erbaut.
Vorher war noch eine Kommission mit einem Protokoll da, in welchem wohl stand, wer wo wann welchen Baum zu pflanzen habe. Pflanzen ist ja übertrieben, denn die waren schon einen Tag vorher gepflanzt worden. Nun wußte ich aber rechtzeitig um des Kanzlers Baum Bescheid. Und ich wußte auch, wo Gorbi “seinen Baum” hatte.
Und so stellte ich befriedigt fest, daß Loch in der Hecke war genau richtig angelegt worden. Danke dem unbekannten Helfer. Als dann das “Pflanzen“ losging, nahm sich jeder irgend einen Baum, nicht den, den die Bestimmer der Schlösserstiftung
vorgesehen hatten. Hier stießen die deutschen Überregulierer und Spatenausrichter endlich mal an ihre Grenzen!
Auf diesem Fax steht zu lesen:
Einladung zum Pressetermin
Sehr geehrte Damen und Herren,.
die Preisträger der quadriga 2005, Bundeskanzler a.D. Dr. Helmut Kohl, Seine Hoheit der Aga Khan, der Schöpfer des World Wide Webs Sir
Timothy Berners-Lea, sowie Catherine McCartney, Claire McCartney, Donna McCarnec, Gemma McMahon, Paula Arnold und Bridgeen Hagans, Der ehemalige Präsident der UdSSR, Michail S. Gorbatschow, und der
Präsident der Republick Tansania, William Benjamin Mkapa, sowie die Rock-Legenden Eric Burdon, The Animals, David Clayton-Thomas, Blood,
Sweat usw usf.


Alles ist vorbereitet.
Helmut Kohl, Gorbatschow und viele andere Persönlichkeiten werden bald zum Pflanzen der Kirschbäume hier sein.

Besonders
aggressive Typen, wie dieser hier
stellten sich direkt ins Bild.
Es gibt immer Leute,
die sich nicht an Regeln halten
und egoistisch nur an sich denken.
Die Presse- und Fernsehleute
unten auf der Wiese
schimpften lautstark
und berechtigt.

  
So eifrig wir Gorbi
schippte niemand!
Er scheint vom ordentlichen Pflanzen etwas zu verstehen, während die anderen längst für die Presse gute Mine machten.
Der Altkanzler steht schon lange zum Foto bereit,
während Gorbi noch immer fleißig
an seinem Bäumchen werkelt.

Und ich armer Teufel hinter der Hecke mußte versuchen,
durch diese Mauer von Fotografen auch ein Foto abzukriegen.
Der Lohn für über 4 Stunden Wartezeit!
Schließlich sieht man die Väter der Deutschen Einheit
nicht jeden Tag so zusammen wie hier.


Auf meine Zwischenrufe Gorbi zpaziwo und Helmut, wink' mal, gab es dieses schöne Bild zu sehen.

Mit der Technik und aus vorderster Reihe
kann man natürlich bessere Bilder machen.
Hier scheint eine erste Erfolgskontrolle stattzufinden.


Gorbi unmittelbar vor dem Einstieg in seinen Wagen,
geschützt vor besonders aufdringlichen Fotografen.

Auf der Straße vor den Neuen Kammern.
Sie warten auf ihre Karossen, die wegen schlechter
Organisation im Stau stecken.
Aber das Durcheinander hatte auch Vorteile,
denn es gab mehr Zeit für weitere Bilder.
 
Die Maulbeerallee vor den
Neuen Kammern
nach
der Veranstaltung.
Der Tag davor |