20. Dezember 2009 an der Rahlau

Seit gestern gibt es strengen Frost und reichlich Schnee in Hamburg

Nun ist der Eisvogel wieder ständiger Gast an der Rahlau. Was bleibt ihm auch weiter übrig? Alle stehenden Gewässer sind quasi über Nacht zugefroren. Die Fische sind unter dem Eis vor den Fischfressern sicher. Die aber leiden Hunger. Und so ist der Eisvogel jetzt täglich an der Rahlau zu sehen. Gestern sah ich ihn vormittags 3 mal und am Nachmittag 7 mal. Einmal rüttelte er in 1,5 Meter Höhe über dem Wasser und stieß dann zu. Ob der Stoßtauchgang erfolgreich war, konnte ich allerdings nicht sehen. Es ging alles viel zu schnell.

Edel hatte gestern abend zwei tiefgefrorene Fische aus dem Kühlschrank genommen. Die wollten wir eigentlich heute zu Mittag verspeisen. Sie schienen ihr aber nicht mehr in Ordnung zu sein und so entsorgte sie die zwei Doraden kurzerhand in den Mülleimer. Ich nahm sie heute morgen aufgetaut mit und legte sie am Sandfang an das Ufer der Rahlau für die Krähen aus, die dort jeden Mogen auf mich warten. Heute war es aber so kalt, daß selbst den Krähen die Lust am Fliegen vergangen war. Die meisten saßen aufgeplustert auf den Ästen, vermieden jede Bewegung und wollten sich lieber warm zu halten. Am Nachmittag waren die ausgelegten Fische aber spurlos verschwunden. Was heißt spurlos? Es war nicht mal mehr eine Gräte zu sehen. Dafür aber hunderte von Vogelspuren im Schnee. Ein Bekannter erzählte mir später, daß auch ein Graureiher dort gewesen war. Die pfiffigen Rabenkrähen werden ihm vermutlich nichts übrig gelassen haben. Und eine große Dorade kann er sicher nicht am Stück hinunterschlingen, während die Krähen sie mit ihren scharfen Schnäbeln portionieren können.

Dem Eisvogel kann man auf dieser Weise leider nicht helfen. Er will Lebendfutter. Die beste Hilfe für den Eisvogel ist die Sauberhaltung der Gewässer. Denn nur dann sind auch kleine Fische in der Rahlau.